Der Planungsauftrag der Bundesregierung für eine Neubaustrecke Hamburg – Hannover beschränkt die Deutsche Bahn AG aus Auftragnehmer nicht darauf, den Ausbau der Bestandsstrecke über Uelzen zu planen. Die DB darf auch eine vollständige Neubaustrecke Hamburg – Hannover planen.
Die Deutsche Bahn untersucht derzeit verschiedene Varianten zur Umsetzung einer Aus- bzw. Neubaustrecke zwischen Hamburg und Hannover. Dies ist, wie im Bundesschienenwegeausbaugesetz (BSWAG) festgehalten, ihr offizieller Planungsauftrag. Der Planungsauftrag der Bundesregierung wurde nie auf den Ausbau der Bestandsstrecke verengt. Zwar nennt die Anlage zum BSWAG, Abschnitt 2 Nr. 4 das Projekt
„ABS/NBS Hamburg – Hannover, ABS Langwedel – Uelzen, Rotenburg – Verden – Minden/Wunstorf, Bremerhaven – Bremen – Langwedel (Optimiertes Alpha-E + Bremen)“, dies bedeutet aber nicht, dass die Bundesregierung nicht die Freiheit hätte, Alternativen zur Bestandsstrecke zu planen. Eine gerichtsfeste Planung erfordert die Prüfung von Alternativen und eine rechtsfehlerfreie Auswahl der Akternativen.
Die Empfehlung für eine Variante liegt der Bundesregierung vor und soll in Kürze veröffentlicht werden (Stand Ende Januar 2023).
Diskutiert werden derzeit vor allem die folgenden Möglichkeiten, wie die nachstehende Grafik (übernommen aus Wikipedia) sie illustriert:
- Reiner Ausbau der Altstrecke (blau)
- Ausbau der Altstrecke mit großräumiger Umfahrung von Lüneburg und Uelzen (gelb)
- Neubaustrecke Harburg/Maschen – Großburgwedel entlang A7 und B3 mit Verbindungskurve nach Celle (rosa)
- Neubaustrecke Harburg/Maschen – Langenhagen entlang A7 mit Zweigstrecke für Güterzüge nach Burgdorf (dunkelrot)
De facto stellen alle Varianten bis auf die blau dargestellte einen großflächigen Neubau dar. Das Land Niedersachsen bevorzugt weiterhin den reinen Bestandsausbau, während Hamburg eine Neubaustrecke fordert. Das Bundesverkehrsministerium hat durchblicken lassen, dass die Wirtschaftlichkeit ein wesentlicher Faktor sei und hat wiederholt den o.g. Planungsauftrag der Deutschen Bahn betont.
Aus Sicht von PRO BAHN sind die beiden Varianten entlang A7 bzw. A7 und B3 die einzig verkehrlich realistischen. Von ihnen erscheint aufgrund der kürzesten Streckenlänge und besseren Anbindung des Güterverkehrszentrums in Lehrte die zweite insgesamt sinnvoller zu sein, zumal die reine A7-Variante wegen Engpässen am Truppenübungsplatz Bergen gegenüber früheren Planungen weiträumig verlegt werden musste.